Die Bauarbeiten im 1. Abschnitt sind abgeschlossen, ab jetzt wird gepflanzt. 20 Bäume sollen den Liesingbach zu einer Naturoase in der Stadt machen.
Der Liesingbach fließt auf einer Gesamtlänge von 18,4 Kilometer durch das Wiener Stadtgebiet. Die erste Hälfte wurde bereits renaturiert, im Oktober 2020 starteten die Arbeiten für die zweite Hälfte. Bis Ende 2027 wird das Projekt mit insgesamt sechs Bauteilen abgewickelt.
Aktuell wird im rund 300 m langen Bachabschnitt beginnend am Liesinger Platz zwischen Karl-Sarg-Gasse und Rudolf-Waisenhorn-Gasse gearbeitet. Das hartverbaute Flussbett wurde bereits entfernt, anstelle der Steinpflasterung wurden Schotter und natürliches Sohlsubtrat eingebracht. Nun erfolgen die ingenieurbiologischen Maßnahmen an den Ufern.
Im Rahmen eines Baupraktikums sind aktuell Studenten und Studentinnen der Universität für Bodenkultur (BOKU Wien) im Einsatz, sie bearbeiten – natürlich coronakonform – die Uferbereiche, setzen dort sogenannte ingenieurbiologische Maßnahmen und pflanzen klimaverträgliche Bäume. Es ist nicht die erste Zusammenarbeit von Studierenden der BOKU mit der Fachabteilung Wiener Gewässer. Schon bei den Renaturierungsarbeiten am Wienfluss und am Eckbach waren sie gemeinsam im Einsatz. Dabei profitieren beide Seiten. „Ich freue mich über diese Kooperation mit den Studierenden, gemeinsam renaturieren wir den Liesingbach und schaffen ein Naturparadies für Mensch und Tier“, so Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ), die sich am Dienstag die Zeit nahm, um der Baustelle an der Liesing einen Besuch abzustatten.
20 neue Bäume und Sicherungen der Uferbereiche mit Holz und Weiden
Herzstück der Arbeiten sind derzeit etwa die Einbringung sogenannter Faschinen, um die Uferbereiche auf natürliche Art zu festigen und die Bepflanzung der Uferbereiche. Dabei werden Reisigbündel von einigen Metern Länge in den Uferbereichen eingebracht. Faschinen werden im Wasserbau für die Befestigung der Uferbereiche und der Gewässersohlen eingesetzt.
Ebenfalls zu den Aufgaben der Studierenden gehört die Bepflanzung der Uferbereiche: 20 Weiden – darunter Purpurweiden, Knackweiden, Korbweiden und Weißweiden – werden gesetzt.
Mit dem Projekt „Integrativer Hochwasserschutz Liesingbach“ schafft die Stadt einen Gesamtlückenschluss auf dem insgesamt 9,2 km langen Abschnitt zwischen Kaiser-Franz-Josef Straße und Großmarktstraße im 23. Wiener Gemeindebezirk. Die restlichen rund 9 km des Liesingbaches auf Wiener Stadtgebiet wurden in den letzten 15 Jahren bereits renaturiert.
Quelle: heute.at