In der Bio-Konditorei Hanauer werden auch Konditorlehrlinge ausgebildet. Cyrill Dunka ist einer von ihnen.
WIEN/LIESING. „Supercake“ heißt der offizielle Name von Klaus Hanauers Bio-Konditorei in der Breitenfurter Straße 351. Das Sortiment besteht – Überraschung – aus Torten und Mehlspeisen. „Alle unsere Zutaten stammen aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft und werden ohne Haltbarkeitsstoffe, Farbstoffe und künstliche Aromen hergestellt“, erklärt der Firmenchef bei der Begrüßung im Erdgeschoß, wo einem ein süßer Duft in die Nase steigt.
Wenn die Torten fertiggebacken sind, sind sie bereit für die Glaciermaschine. Foto: Kautzky
Im 1. Stock intensiviert sich der Geruch deutlich – kein Wunder: „Hier stellen wir unsere Mehlspeisen und Desserts her, die wir in fast alle Wiener Fünf-Sterne-Hotels, aber auch in große Kaffeehäuser liefern“, sagt Hanauer, der seine Konditorlehre Ende der 1970er-Jahre in der Kurkonditorei Oberlaa absolviert hat. Danach ging er als Konditorgeselle in die Schweiz, wo er seine Backkunst in noblen Alpenhotels verfeinerte, er arbeitete aber auch etwa in Frankreich, Kanada, Hawaii, Ägypten oder Pakistan. Nach der Rückkehr nach Wien war Hanauer als Chef-Patissier bei Küchenchef Werner Matt im Hotel Hilton tätig, bevor er 1985 selbst die Meisterprüfung ablegte.
18 Tonnen Schokolade pro Jahr
Seine eigene Konditorei betreibt er seit 1994 mit großem Erfolg: „Heute verarbeiten wir jedes Jahr rund 18 Tonnen Schokolade“, sagt Hanauer, dem die Ausbildung von Lehrlingen am Herzen liegt. „Drei Jahre Lehrzeit sind gerade genug, um die Grundfähigkeiten eines Zuckerbäckers zu erlernen. Bei mir sind ständig sechs Lehrlinge in Ausbildung.“
In der Bio-Konditorei Hanauer wurde einst auch ein Schokolade-KITT für David Hasselhoff gebacken. Foto: Kautzky
Einer davon ist Cyrill Dunka. Der 23-Jährige ist schon seit mehr als einem Jahr Teil des Teams und kennt sich in der Tortenmanufaktur dementsprechend gut aus. „Wenn die Torten fertig gebacken sind, stellen wir sie in die Glaciermaschine – darin wird die Glasur aufgetragen.“ Wichtig ist dabei, dass die Zutaten stets die richtige Temperatur haben – so wird flüssige Schokolade in einer eigenen Maschine korrekt temperiert.
War es Dunkas Kindheitstraum, eine Konditorlehre zu beginnen? „Eigentlich nicht – nach der HTL habe ich mich auch als Schlosser bei der Staatsoper beworben“, erzählt der Lehrling, der im 3. Bezirk zuhause ist. „Aber als mich Herr Hanauer zu zwei Schnuppertagen eingeladen hat, war schnell klar, dass ich hier bleibe.“
18 Tonnen Schokolade werden bei Hanauer Jahr für Jahr verarbeitet – da sind auch die Tassen in einem größeren Maßstab. Foto: Kautzky
Welche Möglichkeiten gibt es mit absolvierter Lehrausbildung? „Unsere Mitarbeiter sind als qualifiziert und verlässlich bekannt“, streut Hanauer seinem Lehrling Rosen, „daher sind sie sehr gefragt und werden nach ihrer Lehrzeit von Restaurants, Hotels und Konditoreien im In- und Ausland mit offenen Armen aufgenommen.“ Eine internationale Karriere als Konditor – wäre das etwas für den Lehrling? „Kann schon sein“, sagt Dunka verschmitzt und stellt eine fünfstöckige Hochzeitstorte auf ein Wagerl. „Schau’n wir mal, wie süß die Zukunft wird!“