Die Liesinger Ärztin Elisabeth Schartner hat ein Ratgeber-Buch über Reizdarm und Co. geschrieben.
WIEN/LIESING. Über Magen-Darm-Probleme redet man generell nicht gerne. Doch so peinlich diese Beschwerden auch sind, viele Menschen leider darunter. Bei nicht wenigen Magen-Darm-Erkrankungen bleibt die genaue Ursache auch nach vielen Arztbesuchen ungeklärt. Dann spricht man von sogenannten funktionellen Verdauungsstörungen, wozu auch das Reizdarmsyndrom zählt. Elisabeth Schartner ist auf die Behandlung dieser Beschwerden spezialisiert. Bevor die Fachärztin für Innere Medizin ihre Wahlarztpraxis in Liesing eröffnet hat, arbeitete sie viele Jahre im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien. Dieses Jahr ist ein Ratgeber-Buch Schartners zum Thema erschienen.
Schon im Spital habe sie sich intensiv mit Magen-Darm-Störungen auseinandergesetzt, erzählt die Expertin für Psychosomatik in der Inneren Medizin. Auch sie selbst ist eine ehemalige Betroffene von chronischen Bauchbeschwerden.
Die Ärztin Elisabeth Schartner war viele Jahre im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien tätig. Foto: amriphoto
„Viele Patientinnen und Patienten sind frustriert, wenn sie nach mehreren Untersuchungen wie etwa Darmspiegelungen noch immer keine klare Diagnose erhalten“, so Schartner. Das liege daran, dass bei funktionellen Störungen die Organe in Ordnung seien. „Die Betroffenen bilden sich ihre Beschwerden aber keinesfalls ein“, stellt Schartner klar. Ein allumfassender Blick auf den individuellen Fall könne hier helfen.
Den Bauch hypnotisieren
Viele Kassenärzte haben in dem gegenwärtigen System zu wenig Zeit für den einzelnen Patienten, meint Schartner. Dabei sollte gerade das Erstgespräch ausführlich sein. Auch die bisherigen Befunde gehören genau studiert. Schlussendlich erweitert Schartner ihren Blick auf weitere Bereiche des menschlichen Körpers. „Patientinnen und Patienten mit funktionellen Störungen zeigen Unterschiede zu Gesunden. Sie haben zum Beispiel erhöhte Entzündungswerte.“ Ein Ungleichgewicht des Nervensystems sei ebenfalls möglich. „Man muss genau schauen, an welchen Rädchen zu drehen ist“, sagt Schartner. Auch eine Abklärung von eventuellen Unverträglichkeiten mache Sinn.
Alles im Gleichgewicht: In ihrem Ratgeber-Buch gibt Elisabeth Schartner Tipps für eine gesunde Verdauung. Foto: amriphoto
Eine besondere Behandlungsmethode bietet Schartner mit der Bauchhypnose an. Das klingt mysteriös, basiere aber auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und werde etwa beim Reizdarmsyndrom empfohlen. In Gruppensitzungen sollen die Patientinnen und Patienten sich in einen Trancezustand versetzen. „Dabei wird gezielt mit inneren Bildern und Suggestion gearbeitet“, erklärt sie. „Mittels Hypnose kann man beispielsweise die Geschwindigkeit, mit der der Darm arbeitet, verändern.“ Die Methode zeige besonders langfristig Erfolge.
Zur Sache
Weitere Infos rund um die Magen-Darm-Gesundheit und Tipps zur Selbstanwendung gibt es in Schartners Buch. „So klappt’s mit der Verdauung“ um 20,55 Euro im Handel erhältlich. Infos: www.drschartner.at
Titelbild: amriphoto