Das bislang illegale Parken auf 72 schmalen Straßen im 23. Bezirk soll bald erlaubt sein. Denn die zuständigen Fachabteilungen der Stadt Wien beginnen in Kürze mit einer großangelegten Aktion, die nach und nach im gesamten Bezirk erfolgt. Das wichtigste Instrument dabei sind Bodenmarkierungen.
WIEN/LIESING. Lange hat es nicht gedauert, bis die Stadt Wien und der Bezirk aktiv wurden: Erst im vergangenen Februar hat MeinBezirk.at darüber berichtet, dass in Liesing enge Gassen und Straßen mit Gegenverkehr daraufhin geprüft werden sollen, dass dort legales Parken möglich gemacht wird. Jetzt wurde ein Plan fertig ausgearbeitet, wie Wolfgang Ermischer (SPÖ), Büroleiter der Bezirksvorstehung, informiert. Schon in wenigen Tagen soll mit der schrittweisen Umsetzung der Maßnahmen begonnen werden.
Im Zuge der Parkraumüberwachung, die seit Einführung des Parkpickerls auch in Liesing verstärkt unterwegs ist, gab es immer wieder Strafen, weil beim seitlichen Parken auf engen Straßen mit Gegenverkehr die erforderliche Restfahrbahnbreite von 5,20 Metern unterschritten wurde. Auf einigen Straßen im Bezirk, auf die das zutrifft, wurde viele Jahre lang geparkt. Damit das dort weiterhin möglich ist und auch offiziell legal wird, haben die zuständigen Stellen der Stadt Wien in den vergangenen Wochen die Straßen von Liesing geprüft. Dabei wurden 72 Straßen festgestellt, die in diese Kategorie fallen. Sie sollen nach und nach so umgestaltet werden, dass das Parken dort legal wird.
Bodenmarkierungen und Ausweichzonen
„Es gibt zwei mögliche Maßnahmen für diese Straßen: Entweder es wird mit Parkschildern gekennzeichnet, wo geparkt werden darf, oder mit Bodenmarkierungen. In den meisten Fällen sind Bodenmarkierungen geplant“, sagt Ermischer. „Wichtig ist, dass es darum geht, das Parken legal zu machen, und nicht darum, Parkplätze zu streichen“, betont er. Dennoch könne der eine oder andere Parkplatz wegfallen, denn: „Damit es auch mit weniger Restfahrbahnbreite funktioniert, braucht es an manchen Stellen Ausweichzonen.“ In diesen Zonen gilt dann Parkverbot.
Lokalaugenschein in der Paul-Katzberger-Gasse. Foto: Lisa Kammann
In manchen Straßen wird so mancher Abstellplatz aber nicht fehlen, wie auch ein Lokalaugenschein in der Paul-Katzberger-Gasse zeigte. Nicht in jeder Straße werden deren Seiten von vielen Pkw zum Parken in Anspruch genommen. In diese Richtung deutet übrigens auch das Zwischenergebnis einer Umfrage auf MeinBezirk.at (siehe im Beitrag weiter unten), die seit Februar 2024 läuft: Demnach meinen knapp 60 Prozent der bisher teilgenommenen Liesingerinnen und Liesinger, dass es seit Einführung des Parkpickerls in ihrem Grätzl mehr als genug Parkplätze gebe.
Klare Verhältnisse auf den Straßen
Das heißt: Künftig wird es in diesen Straßen vorwiegend Bodenmarkierungen geben, die anzeigen, wo geparkt werden darf und wo Platz frei bleiben muss, damit es keine Probleme mit dem Gegenverkehr gibt. Damit herrschen dann klare Verhältnisse. Die Experten der MA 46 – Verkehrsorganisation seien auch darum bemüht, sich am Status Quo zu orientieren. An jenen Stellen, wo häufig geparkt wird, soll dies also auch in Zukunft möglich sein, solange die Straßenverkehrsordnung das zulässt.
Titelbild: In der Khekgasse beginnen bald die Maßnahmen, um das seitliche Parken dort zu legalisieren. Foto: Lisa Kammann