Seit Jahren ist ein Durchgang „In der Wiesen Süd“ versperrt. Die Besitzerin eines Privatgrundstücks weigert sich, den Weg freizugeben. Doch heuer soll sich das endlich ändern.
WIEN/LIESING. Wer beim Wohngrätzl „In der Wiesen Süd“ von A nach B möchte, hat es nicht immer einfach. Seit Jahren versperrt ein Gitter den Durchgang vom Judith-Holzmeister-Weg zum Muliarplatz. Damit wird Bewohnerinnen und Bewohnern der angrenzenden Kugelmannsiedlung und der Wohnanlagen in der Eduard-Kittenberger-Gasse etwa der Weg zur U-Bahn-Station Erlaaer Straße erschwert. Auch wer in die andere Richtung möchte, muss einen umständlichen Umweg gehen.
Die BezirksZeitung berichtete schon 2019 über den Fall, auf Anregung unseres Lesers Fritz Novak. Kürzlich meldete er sich nochmals, da sich nichts getan hat – bis jetzt. Denn noch dieses Jahr soll der Weg für alle geöffnet werden. Bezirksrat Wolfgang Ermischer (SPÖ), Büroleiter der Bezirksvorstehung, erklärt, wie das vonstattengehen soll.
Seit Jahren versperrt ein Gitter den Durchgang vom Judith-Holzmeister-Weg zum Muliarplatz. Foto: Lisa Kammann
Enteignung ist durch Umwidmung möglich
Das Grundstück zwischen Siedlung und Muliarplatz ist in Privatbesitz. Die Eigentümerin zeigte sich bislang in Gesprächen mit der Bezirksvorstehung und der Stadt Wien uneinsichtig. Die Sache ist etwas komplex, denn der Durchgang In der Wiesen ist eine sogenannte „§-53-Fläche“ und liegt nicht in der Zuständigkeit des Bezirks, sondern des Bauträgers.
Dieser hatte bislang keine Chance, die wenigen Quadratmeter des Privatgrundes zu erwerben, die für einen Durchgang nötig wären. Durch eine Umwidmung der betreffenden Fläche zur Straße ist dies jetzt aber möglich. Damit ist in letzter Konsequenz auch der Weg einer Enteignung durch die Stadt Wien frei.
Noch stößt man auf ein Gitter, wenn man vom Judith-Holzmeister-Weg zum Muliarplatz möchte – oder umgekehrt zur U-Bahn.
Foto: Lisa Kammann