Alfred Hübner genießt seinen Ruhestand im Haus Rosenberg. Doch die momentane Situation lässt ihm keine Ruhe. Unter dem Motto „Engagement kennt kein Alter“ wird er jetzt aktiv.
HIETZING/LIESING. „Ich habe drei Kinder, sieben Enkel und zurzeit vier Urenkel. Aber das wird sich vermutlich noch ändern“, sagt Alfred Hübner und seine Augen über der vorgeschriebenen FFP2-Maske blitzen dabei verschmitzt auf.
Der rüstige 81-Jährige lebt seit nunmehr zwei Jahren im Pensionisten-Wohnhaus Rosenberg und will unbedingt erwähnt wissen, wie engagiert sich die dortigen Mitarbeiter um das Wohlbefinden der Senioren kümmern: „Sie alle leisten Außerordentliches, bei Weitem mehr als nötig wäre. Und sie riskieren dabei ihre Gesundheit für uns. Dafür haben sie meine Hochachtung und meinen tief empfundenen Dank.“
Neben diversen Aktivitäten, welche die Mitarbeiter des Hauses zum Leben am Rosenhügel für ihre Schutzbefohlenen organisieren, findet Alfred Hübner auch noch Zeit, um sich auf dem Laufenden zu halten. Er liest täglich mehrere Zeitungen und verfolgt aufmerksam die Nachrichten. Was er dort zu sehen bekommen hat, hat den einstigen ÖBB-Mitarbeiter dazu bewegt, in seinem Ruhestand noch einmal aktiv zu werden.
Petition gegen Abschiebung
Es waren die Bilder der zwölfjährigen Tina, die am frühen Morgen nach Georgien abgeschoben wurde, die Alfred Hübner aufregten. „Ich habe mir gedacht: Das ist fürchterlich ungerecht. Das kann man einem Kind nicht antun.“
Er legt Wert auf die Feststellung, dass er es sich nicht anmaßen will, über die rechtliche Situation zu urteilen, sehr wohl aber über den menschlichen Aspekt. „Ein Kind ist in jedem Fall unschuldig. Es kann nichts dafür. Man muss sich nur einmal vorstellen, wie sich dieses Kind jetzt fühlen muss“, sagt er und lässt seinen Worten auch Taten folgen.
Im Augenblick organisiert er im Haus eine Unterschriftensammlung, mit der die Unterzeichner ihrem Unmut über derartige Praktiken Ausdruck verleihen möchten. „Es ist zwar nur ein kleiner Beitrag, den ich damit leiste, aber ich kann nicht tatenlos zusehen“, fasst Alfred Hübner seine Motivation zusammen.
Er hofft, dass sein Beispiel Schule machen wird und sich auch andere seiner Idee anschließen werden. Als Vertreter der alten Schule verfügt er selbst über keine E-Mail-Adresse. Daher ersucht er, allfällige Unterstützungserklärungen entweder an hietzing.red@bezirkszeitung.at oder liesing.red@bezirkszeitung.at zu richten, die wir ihm dann selbstverständlich gesammelt zukommen lassen werden.