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Eine Frau an der Spitze einer Weltmarke

Aline Seebacher ist Teil der Chefetage von Austrian Audio mit Sitz im 23. Bezirk. Hier spricht sie über ihre spannende Karriere und die Chancen für Frauen in der Technik. 

WIEN/LIESING. Eine Frau im Management eines erfolgreichen Technologie-Unternehmens – das gibt es nicht allzu oft. Aline Seebacher ist eine von ihnen, als stellvertretende Geschäftsführerin leitet sie die Geschicke von Austrian Audio mit. Das in Liesing ansässige Unternehmen hat in den vergangenen fünf Jahren mit seinen High-End-Mikrofonen und Kopfhörern den Weltmarkt erobert, sie kommen mittlerweile auf den Welttourneen der Rolling Stones, Sting, Bon Jovi oder Muse zum Einsatz.

Seebacher selbst kommt aus dem Projektmanagement und hat bereits eine vielseitige Karriere hinter sich. Über ihren Berufsweg und die Chancen für Frauen in der Technik-Branche sprach sie mit der BezirksZeitung.

Austrian Audio stellt Kopfhörer und Mikrofone für echte Profis her. Foto: Markus Morawetz

Aline Seebacher stammt aus dem Ruhrgebiet und hat Wirtschaftsingenieurwesen an der TU in Dortmund studiert, das ist eine Mischung aus Maschinenbau und Wirtschaft. Ziemlich schnell kam sie auf das Fach „Industrielles Projektmanagement“. „Das hat mich gleich fasziniert. Als Projektmanagerin braucht es nämlich nicht nur technisches Verständnis, sondern ich muss dabei auch viel kommunizieren“, erklärt sie. Nach dem Studium zog es sie nach Wien.

Abteilungsleiterin mit 30 Jahren

Einen weiteren Vorteil im Projektmanagement sieht Seebacher darin, dass man dabei nicht an ein bestimmtes Produktsegment gebunden ist, sondern in verschiedenen Branchen arbeiten kann.

Miteinander reden ist das Erfolgsrezept. So funktioniert das Unternehmen auch mit flacheren Hierarchien. Foto: Markus Morawetz

So war Seebacher zuerst im Gaskraftwerksbau tätig. „Durch einen Freund kam ich dann zur AKG.“ Die AKG war sozusagen das Vorgänger-Unternehmen zu Austrian Audio. Dort startete Seebacher zuerst als Projektmanagerin durch und wurde mit nur 30 Jahren Abteilungsleiterin. „Am Anfang habe ich mich schon gefragt: Wie schaffe ich das? Ich hatte ja weniger Erfahrung als manche Mitarbeiter. Aber es geht nicht darum, den anderen zu sagen, wie sie es besser machen sollen, sondern darum die richtigen Rahmenbedingungen für ihre Arbeit zu schaffen.“

Viel Kommunikation und Spaß bei der Arbeit

Nachdem die Wiener Firma AKG schließen musste – Seebacher befand sich da gerade in der ersten Karenz mit ihrem Sohn – wurde Austrian Audio aus einem Teil der Belegschaft rund um den heutigen Geschäftsführer Martin Seidl herausgebildet. Die Managerin war mit dabei. Flachere Hierarchien tragen jetzt offenbar zum Erfolg des Unternehmens bei. „Wir vermeiden es, zu viele Ebenen einzurichten, die zu viele Vorgaben machen. Dafür kommunizieren wir untereinander sehr viel. Die Arbeit macht uns so auch Spaß.“ Und was den Konflikt von Kindern und Karriere betrifft, meint Seebacher: „Es braucht die richtigen Strukturen in der Chefetage. Das ist eine Frage der Planung. Kein Meeting muss um 17 Uhr sein.“

Jungen Frauen, die sich für Technik interessieren, rät Seebacher: „Nicht entmutigen lassen, sondern dranbleiben und selbstbewusst bleiben.“

Fotos: Markus Morawetz

Jungen Frauen, die sich für Technik interessieren, rät Seebacher: „Nicht entmutigen lassen, sondern dranbleiben und selbstbewusst bleiben.“ Das komme auch den Unternehmen zugute, denn: „Gemischte Teams funktionieren einfach besser.“ Infos zu Austrian Audio gibt es hier

 

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Bezirk Liesing - der Bezirk im Süden von Wien

Liesing ist der 23. Wiener Gemeindebezirk. Er entstand 1938 als 25. Wiener Gemeindebezirk durch den Zusammenschluss mehrerer zuvor selbständiger Gemeinden und besteht in seiner jetzigen, verkleinerten Form seit 1954/56