Die Schule des Essens ist ein Bildungsprogramm zu nachhaltiger Ernährung, das 2014 von Dr. Theres Rathmanner am Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL Österreich) ins Leben gerufen wurde. Zahlreiche Schulklassen und Pädagogen haben bereits von diesem Programm profitiert. Doch nun war es Zeit, eine neue wichtige Zielgruppe zu erreichen: die Lehrlinge in ihren Betrieben. So auch in Liesing.
WIEN/LIESING. Die Lehrzeit ist ein besonders wichtiger und fordernder Lebensabschnitt, in dem sich die Lehrlinge beruflich, aber auch persönlich stark weiterentwickeln. Sie sollen dabei auch auf ihrem Weg zu einem gesunden und nachhaltigen Arbeitsleben unterstützt werden und stehen in der heimischen Gesundheitsförderung vermehrt im Fokus.
Vorträge über nachhaltige Ernährung gehören zum Programm. Foto: passion4shootings
Bereits im Juli startete die Suche nach engagierten Unternehmen, die den Austausch zu gesunder und klimafreundlicher Ernährung mit ihren jüngsten MitarbeiterInnen fördern möchten. Nun haben sich die ersten Lehrlinge mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt. Die Firma Elektro Rauhofer GmbH & Co KG aus dem 23. Bezirk hat die Chance ergriffen und allen neun Lehrlingen diesen gemeinsamen Tag ermöglicht. Erkannt wurde dabei auch der wichtige Zusammenhang von Ernährung und Gesundheit für die Arbeitswelt.
Was wurde umgesetzt?
Die Lehrlinge haben sich einen Vormittag lang mit den Zusammenhängen unserer Ernährung und der Umwelt beschäftigt, die Umsetzungsmöglichkeiten im privaten und beruflichen Umfeld diskutiert, aber auch ehrlich die Bereitschaft für individuelle Veränderungen reflektiert. Am Nachmittag wurde gemeinsam gekocht.
Die Rinderzunge weckte Interesse. Foto: passion4shootings
Da es sich um eine reine Burschengruppe mit Vorliebe für Fleisch handelte, wurde die gemeinsame Zubereitung einer geräucherten Rinderzunge genutzt, um die zahlreichen Aspekte rund um empfohlene Verzehrmenge, Tierwohl, Schlachtung und Lebensmittelverschwendung aufzugreifen. Ein nachhaltiger Fleischkonsum heißt auch, nicht nur Edelteile wie Steak oder Filet zu nutzen, sondern alle Teile eines Tieres, wenn es schon geschlachtet werden muss.
Es wurde gemeinsam gekocht und gegessen. Foto: passion4shootings
Die beiden Ernährungswissenschafterinnen Mag. Andrea Fičala und Dr. Theres Rathmanner konnten sich so einer extra Portion Aufmerksamkeit sicher sein. (Fast) Alle Lehrlinge haben die Rinderzunge probiert, manche auch mit Nachschlag, es gab viele anregende Gespräche zum durchaus emotional besetzten Thema Fleisch.
Projekt durch Förderung möglich
Beim Projektcall „Klimawandel, nachhaltige Entwicklung und Gesundheit“ wurde die Schule des Essens als eines von neun Projekten in sechs Bundesländern ausgewählt. Finanziell ermöglicht werden erste Impulse für ein gemeinsames Aktivwerden vom Gesundheits- und Sozialministerium und der Gesundheit Österreich GmbH.
Allerlei Wissenswertes über Ernährung wurde serviert. Foto: passion4shootings