Jetzt wurden in Los Angeles die Grammys verliehen. Mit dabei: Das Start-up Austrian Audio aus dem 23ten.
LIESING. „Für uns ist das wie ein Ritterschlag“, erklärt Austrian Audio Geschäftsführer Martin Seidl. Der Grund für seinen berechtigten Stolz: Als gestern auf der Bühne im Staples Center in Los Angeles die erfolgreichsten Musiker der Welt ihre Grammys – die wichtigsten Musikpreise der Welt – entgegen nahmen, leistete sein Unternehmen einen Beitrag dazu. Bei den Liveauftritten kamen Mikrofone zum Einsatz, die im 23. Bezirk hergestellt wurden.
Austrian Audio ist ein Start-up mit langjähriger Erfahrung. Das klingt im ersten Moment etwas seltsam, liegt aber daran, dass das junge Unternehmen eine lange Geschichte hat, die eng mit dem 23. Bezirk verbunden ist. Hier war der Sitz des im Akustikbereich legendären Unternehmens AKG. 2016 wurde dieses an Samsung verkauft und nach Asien übersiedelt. Doch das Know-how blieb in Liesing. Dank des ehemaligen Managers Martin Seidl, der sich mit 22 Kollegen 2017 selbstständig machte und Austrian Audio aus der Taufe hob. Heute hat der Name nicht nur weltweit einen guten Klang – man exportiert mittlerweile in 53 Länder – sondern ist auch Programm.
Audio „Made in Austria“
Der gelernte Tontechniker und Musiker Martin Seidl, der in der Musikszene als „Der Herr Seidl und die Jäzzpoeten“ bekannt ist, weiß wovon er spricht, wenn er meint, dass „die Produktion von Kopfhörern und Mikrofonen höchste Präzision erfordert.“ Aus diesem Grund war es für ihn selbstverständlich, dass Entwicklung und Fertigung komplett in Liesing, genauer gesagt in der Eitnergasse 15 bleibt. „Es ist unser klares Bekenntnis zur international gefragten Ingenieurskunst aus der Musikweltstadt Wien.“
Auch das Unternehmen aus Liesing ist von der derzeitigen Krise nicht gefeit. „Vor allem die Ausfälle im Bereich der Live Events und Konzerte hat uns im Bereich der Mikrofone, die dabei zum Einsatz kommen schon massiv getroffen“, so Martin Seidl.
Doch wo Schatten ist immer auch Licht. Durch die seit Monaten empfohlenen Einschränkungen und die Verlagerung großer Teile des täglichen Lebens in die eigenen vier Wände konnte Austrian Audio der Krise trotzen.
„Die Nachfrage an Kopfhörern, Stichwort Home-Recording oder Home-Office ist dafür sehr groß gewesen.“, erklärt Seidl und ergänzt: „Einfach abtauchen, wenn die Decke auf den Kopf zu fallen droht. Ungestört Musik machen, ohne dabei andere zu stören. Diesen Wunsch haben zurzeit viele und wir können ihn erfüllen.“
So blickt er auch weiterhin optimistisch in die Zukunft. „Ich sehe immer eher das Positive und bin überzeugt davon, dass wir gemeinsam alles meistern können.“ Und so wie er es sagt, meint er damit nicht nur sein eigenes Unternehmen.
Infos unter www.austrian.audio