Wieder einmal kommt Bewegung ins Thema Parkpickerl. In Simmering will man bis 2022 das Parkpickerl für den ganzen Bezirk einführen. In den anderen Bezirken ohne Pickerl befürchtet man Verdrängungseffekte.
Es ist der Dominoeffekt, den vor allem die Bezirke im Süden Wiens fürchten. Weitet Simmering das Parkpickerl im Alleingang aus, wandern die Autofahrerinnen und -fahrer weiter. Zuerst wohl nach Liesing. Dort ist klar: Kommt die Simmeringer Lösung, will man mitziehen, und zwar am besten zeitgleich. Denn schon jetzt ist die Situation angespannt, heißt es vom Liesinger Bezirksvorsteher Gerald Bischof (SPÖ).
Floridsdorf und Donaustadt „entspannt“
Ähnlich sieht es im ÖVP-gelenkten Hietzing aus. Pendlerinnen und Dauerparker sind hier das Problem. Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) hofft auf ein wienweites Modell mit einer eigenen Zone für die Außenbezirke.
Im Nordosten der Stadt ist es noch ein bisschen entspannter: Floridsdorf und die Donaustadt wollen jedenfalls auf die wienweite Lösung warten. „Es ist kein Geheimnis, ich war immer für eine wienweite Lösung, dies war bisher leider nicht möglich. Stadträtin Sima trau ich zu, hier endlich eine gute Lösung zu finden“, sagt etwa der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ).
„Intensive“ Gespräche mit Bezirken
Die soll im Laufe des nächsten Jahres so weit sein. Man arbeite so schnell wie möglich daran, heißt es aus dem Büro der zuständigen Stadträtin Ulli Sima (SPÖ). „Wir haben im Regierungsprogramm eine Neuregelung für 2022 fixiert, die Gespräche mit den Bezirken laufen intensiv und sehr gut.“
Der „Kurier“ berichtete am Wochenende unterdessen, dass Sima schon in den nächsten Tagen erste Pläne präsentieren will. Demnach soll das bestehende Parkpickerlmodell auf alle Bezirke ausgeweitet werden. Ein Stufenmodell, wonach man in den Innenbezirken mehr zahlen soll als in den Außenbezirken, soll nicht kommen. Aus dem Büro der Stadträtin heißt es dazu: „Wir bitten noch um ein wenig Geduld, bis wir die nächsten konkreten Pläne präsentieren.“
Quelle: wien.orf.at