Die Wiener Lernhilfe der Volkshochschulen ist ein kostenloses Unterstützungsangebot der Stadt Wien, das laufend ausgebaut wird. Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) besuchte kürzlich einen Lernhilfekurs in der MS Bendagasse.
WIEN/LIESING. Es ist schon Nachmittag, aber nicht alle Schülerinnen und Schüler der MS Bendagasse sind bereits zu Hause. Manche sitzen in einer Klasse in kleinen Gruppen zusammen und lösen spielerisch knifflige Aufgaben. Diese Kinder und Jugendlichen nehmen an der Wiener Lernhilfe teil. Die MS Bendagasse ist eine von 120 Mittelschulen und AHS-Unterstufen in Wien, an denen kostenlose Nachhilfe in Deutsch, Mathematik, Englisch und Deutsch-Start – für Kinder, die Deutsch neu lernen – angeboten wird. Vizebürgermeister und Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) besuchte die MS Bendagasse und sprach mit den fleißigen Schülerinnen und Schülern.
Spielerisches Lernen
Selbst wenn an diesem Medientermin am 3. April einiges los ist in dem Klassenraum, sind die Kinder voll bei der Sache. An einem Tisch wird eine besondere Variante von „Bingo“ gespielt. Die Schülerinnen und Schüler müssen dabei Ergebniszahlen und die dazugehörige Rechnung zusammenbringen, um zu gewinnen. Einem Jungen macht das besonders Spaß: „Ich wünsche mir immer, dass wir Bingo spielen, und fast immer wird mein Wunsch erfüllt.“
Eine Lernbetreuerin übt mit den Schülern spielerisch Deutsch. Foto: Stadt Wien/Markus Wache
An einem anderen Tisch wird englische Grammatik geübt, ebenfalls mit einem Spiel. „Ich lerne gerne Englisch, und ich werde dabei immer ein bisschen besser“, sagt ein Bub. Einen Tisch weiter wird die deutsche Sprache praktisch angewandt. Die Kinder müssen eine bestimmte Form mit Bauklötzen rekonstruieren. Der eine weiß den Bauplan und gibt dem anderen Anweisungen. Die Schülerinnen und Schüler wirken allesamt sehr motiviert.
Kostenlose Hilfe für 12.600 Kinder
Insgesamt 900 Lernbetreuerinnen und -betreuer unterstützen bei der Lernhilfe die Kinder und Jugendlichen auf kreative Art und Weise. Am Programm nehmen Lehrende, Studierende sowie Fachexpertinnen und -experten teil. Diese absolvieren zusätzlich zu ihrer Ausbildung eine Einschulung durch die Wiener Volkshochschulen (VHS). 1.300 Lernhilfekurse bieten im aktuellen Semester für bis zu 12.600 Kinder und Jugendliche von 6 bis 14 Jahren kostenlose Unterstützung. Die Kurse finden einmal wöchentlich statt und dauern zwei Unterrichtseinheiten.
Christoph Wiederkehr (Mitte) mit Schulleiter Manfred Baumgartner (r.). Foto: Stadt Wien/Markus Wache
Für Wiederkehr ist die Wiener Lernhilfe auch ein Instrument für mehr Bildungsgerechtigkeit: „Nachhilfe ist Österreich oft sehr teuer und viele Familien können sich das nicht leisten. Dadurch wird die Bildungsungerechtigkeit größer. Die Lernhilfe ist ein tolles Angebot, um die Bildungschancen für alle Kinder und Jugendlichen zu steigern. Seit 2022 bauen wir deswegen auch sukzessiv die Kurse für Volksschulkinder aus.“ Lernhilfekurse gibt es mittlerweile auch in Volksschulen in 14 Bezirken.
Lernen in der VHS
In 15 Bezirken, darunter in Liesing, sind zudem Lernstationen an 17 VHS-Stationen zu finden. Wer etwa vor einer Schularbeit oder bei der Hausübung schnelle Hilfe benötigt, bekommt dort rasche und unkomplizierte Unterstützung in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Das Angebot ist für Schülerinnen und Schüler der Mittelschule und AHS Unterstufe gedacht. Anmeldung ist keine nötig, das aktuelle Angebot läuft noch bis 29. Mai. Die weiteren Lernhilfekurse in Mittelschulen und AHS-Unterstufen finden bis 31. Mai statt, auch hier sind noch freie Plätze noch verfügbar.
Auch als Lernbetreuerin oder Lernbetreuer kann man sich bewerben. Foto: Stadt Wien/Markus Wache
Auch während der Ferien gibt es Unterstützung bei den VHS-Sommerlernstationen. Sie bieten die Möglichkeit, sich gut auf das nächste Schuljahr oder eventuelle Nachprüfungen vorzubereiten. Die Anmeldungen starten am 29. April. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung findet man auf www.vhs.at/lernhilfe. Wer selbst als Lernbetreuerin oder Lernbetreuer aktiv werden will, kann sich hier bewerben.
Titelbild: Stadt Wien/Markus Wache