Ein 42-Jähriger wartete auf einen Parkplatz – doch als dieser frei wurde, parkte sich ein anderer ein. Der Lenker war so empört, dass er zustach.
Der Wiener Morgenverkehr hat schon viele Autofahrer den letzten Nerv gekostet – einem Kosovo-Albaner brannten im Oktober 2021 aber sämtliche Sicherungen durch: Weil ihm ein Lenker in Liesing die heiß begehrte Parklücke vor der Nase wegschnappte, stieg der 42-Jährige aus, zog ein Messer aus seiner Jackentasche und stach zu.
Der 38-jährige Serbe bemerkte zuerst gar nicht, dass er verletzt war. Erst, als er das Blut sah, erkannte er den Ernst der Lage: Die Klinge war an der linken Seite eingedrungen und hatte einen fünf Zentimeter langen Stichkanal im Bauch hinterlassen.
Opfer wollte Geld nicht: „Zu wenig!“
Vor Gericht gestand der Angeklagte gestern die Attacke, entschuldigte sich und bot dem Serben 1.500 Euro bar auf die Hand an. Doch der Bauarbeiter lehnte ab: „Das ist nicht genug, ich war zehn Tage im Krankenstand!“ Er will seine Ansprüche jetzt in einem Zivilverfahren durchsetzen. Anwalt Nikolaus Rast konnte es kaum glauben: „Das habe ich auch noch nie erlebt, dass einer kein Geld will!“
Die Richterin ließ schließlich Milde walten, verurteilte den Geständigen zu sechs Monaten bedingt und ermahnte ihn: „Wenn Sie nochmal um einen Parkplatz streiten, gehen Sie aber in den Häfn.“
Eine begehrte Parklücke führte zum blutigen Streit. Bild: iStock (Symbolbild)
Quelle: heute.at