Der Sterngarten am Georgenberg wird gerade saniert. Bereits im Oktober sollen die Arbeiten fertig sein. Am 6. Oktober ist in dem Liesinger Freiluftplanetarium eine Spezialführung zur Sonne geplant.
WIEN/LIESING. Wer dieser Tage am Georgenberg spazieren war und dabei am Sterngarten kam, der weiß schon, dass dort gerade gewerkelt wird. Denn diesen Monat wird die astronomische Anlage unter der Leitung von Architekt Wolfgang Holzhacker renoviert. Schon im Oktober soll der Sterngarten dann wieder in neuem Glanz erstrahlen. Bei einer Spezialführung am Sonntag, 6. Oktober, kann das erneuerte Freiluftplanetarium dann von interessierten Astro-Fans auch gleich eingeweiht werden.
Verantwortlich für die Konstruktion unter freiem Himmel ist der Österreichische Astronomische Verein. Die Freude unter den Mitgliedern, dass die Renovierung finanziell gestemmt werden konnte, ist groß. „Für mich persönlich geht gerade ein Traum in Erfüllung“, sagt Franz Vrabec, Ehrenmitglied des Astrovereins. Dass die Erneuerung finanziert werden kann, verdankt man einer Spendenaktion und einer Förderung aus dem Liesinger Kulturbudget.
Wissen über die Sterne vermitteln
Im Jahr 1997 wurde der Sterngarten, der sich unweit der Wotrubakirche befindet, eröffnet. Initiiert hat das Projekt der Astronom Hermann Mucke, der einst das Wiener Planetarium leitete. Die Idee dazu geht auf Muckes Lehrer Oswald Thomas zurück, der am Laaerberg einen „Sternenhain“ errichten wollte. Dies gelang aufgrund der Dimensionen des Projekts jedoch nicht. „Mucke hat die Idee später aufgegriffen und in verkleinerter Form am Georgenberg realisiert“, erklärt Vrabec. Seitdem bietet der Astroverein dort Führungen an, um Wissen über die Gestirne zu vermitteln – und damit sich die Menschen wieder öfter dem Himmel zuwenden.
Besucher versammelten sich bei der großen Sonnenuhr während einer Frühlings-Führung. Foto: Österreichischer Astronomischer Verein
Bevor dies wieder möglich ist, sind noch einige Arbeiten nötig, um die Verschleißerscheinungen zu beheben, die durch die Witterung entstanden sind. So werden die Risse auf der Oberfläche der Stufen-Pyramide mit einem speziellen Material gekittet. Auch der Mast, der schräg in den Himmel ragt, wird erneuert. Die verblasste Schrift auf der Metallschiene der Konstruktion wird von den Vereinsmitgliedern selbst mit schwarzem Lack nachgezogen.
Die Sonne im Zentrum
Der Sterngarten verrät bei Tag und Nacht so einiges über die Sterne. So markiert eine Lochscheibe auf einem Mast etwa den Himmelspol und die kleine 24-Stunden-Bahn des Polarsterns. Am Tag lässt sich der Verlauf der Sonne im Wechsel der Jahreszeiten nachvollziehen.
Auch am Tag kann man hier einiges entdecken. Foto: Österreichischer Astronomischer Verein
Um das Zentrum unseres Planetensystems geht es denn auch bei Vrabec‘ Spezialführung. Mit dem Fernrohr wird am Sonntag, 6. Oktober, ab 11 Uhr die Sonne unter die Lupe genommen. Dabei wird das sogenannte Sonnenspektrum eruiert, mit dem die elementaren Bestandteile der Sonnenoberfläche entschlüsselt werden können. Teilnehmer außerhalb des Vereins werden um eine Spende gebeten. Infos und Anmeldung unter www.astroverein.at
Titelbild: Auch die kleinen Besucherinnen und Besucher lernen im Sterngarten dazu. Foto: Österreichischer Astronomischer Verein