Erwin Entrich beschäftigt sich beruflich mit künstlicher Intelligenz. Echte beweist er mit der Wahl seines Fahrzeugs.
WIEN/LIESING. „Ich verwende mein Lastenrad jeden Tag. Sogar bei Schnee und Regen“, berichtet Erwin Entrich stolz. Den Beweis für diese Behauptung trat der Liesinger selbst an und dafür auch in die Pedale. Das Wetter beim Interview-Termin am Maurer Hauptplatz war nämlich nicht gerade frühlingshaft. „Aber mit der richtigen Kleidung kein Problem“, sagt er und nimmt für das Foto seine Wollhaube ab.
Vor einem Jahr ist der IT-Unternehmer, der sich mit seiner Firma Entrich Technologies (www.entrich-technologies.com) vor allem mit der Entwicklung von Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz, Deep Learning und Computer Vision beschäftigt, beruflich auf ein Lastenfahrrad umgestiegen. „Seither habe ich insgesamt 2180 Kilometer damit zurückgelegt. Ich verwende ein Auto nur mehr, wenn es unbedingt sein muss.“ Und das ist mittlerweile sehr selten. Und das aus einem wirklich guten Grund.
Klimafreundlich unterwegs
„Jetzt bin ich mit gutem Gewissen immer gut unterwegs“, fasst Erwin Entrich die Erfahrungen der ersten zwölf Monate mit dem elektrisch unterstützten Lastenrad zusammen. „Ich habe nicht mehr nur das Gefühl, dass ich etwas für das Klima tue. Ich tue es tatsächlich, da ich meine Wege CO2-neutral zurücklege.“
Rund 50 Kilometer reicht eine Batterieladung und das ist „mehr als ausreichend für den täglichen Gebrauch.“ Besonders schwärmt er vom Platzangebot. „Der Gepäckraum ist groß und lässt viel Spielraum für den Transport beruflicher Utensilien. Einkäufe und auch die Mitnahme von Kindern ist kein Thema.“ Ebenso wenig wie der Stress, mit dem der Autofahrer tagtäglich konfrontiert ist. „Ich kenne das Problem von Staus und Parkplatzsuchen nur mehr vom Hörensagen und man ist generell viel entspannter unterwegs.“
Ein einziges Manko hat er gefunden, aber das liegt nicht an seinem „E-Lastesel“. „Das Radwegenetz lässt noch etwas zu wünschen übrig. Da ist jetzt die Politik dringend gefordert“, lautet sein Appell, denn „je leichter und einfacher es wird, sich mit dem Fahrrad fortzubewegen, desto mehr Personen werden auf das Rad umsteigen und desto eher erreichen wir unsere Klimaziele.“
Jetzt Förderung beantragen
Die Wahrscheinlichkeit, dass immer mehr Unternehmer seinem Beispiel folgen, ist ausgesprochen hoch – wird der Umstieg doch gefördert.
Der Kauf von leichteren E-Lastenrädern für eine Nutzlast zwischen 40 und 100 Kilogramm wird mit maximal 2.000 Euro gefördert, größere elektrische Lastenfahrräder mit bis zu 4.000 Euro oder maximal 30 Prozent der Netto-Anschaffungskosten subventioniert. Beantragen kann man diese bis Ende des Jahres bei UIV Urban Innovation Vienna unter www.urbaninnovation.at
Das mobile Büro
Das Lastenrad bietet übrigens nicht nur Raum zum Transport, sondern auch für Kreativität. Das will Erwin Entrich mit seinem neuesten Vorhaben unter Beweis stellen.
„Ich baue mein E-Lastenrad gerade zu einem „Office-Bike“ um. Damit ist es dann nicht mehr nur ein optimales Fortbewegungsmittel, sondern wird zum vollwertigen Arbeitsplatz. Wenn es fertig ist, kann ich in jedem Park, im Wald oder an einem See mein Lager aufschlagen und von dort arbeiten. Meine Kunden bitte ich dann zum Meeting in die freie Natur.“ Ein guter Plan – bis dahin lässt sich der Frühling hoffentlich blicken.
Erwin Entrich ist IT-Unternehmer in und aus Liesing. Seit einem Jahr setzt er dabei auf ein E-Lastenrad und ist begeistert davon. Foto: Berger