Ausgedealt hat es sich für zwei geschäftstüchtige Wiener (27 und 30 Jahre alt): Denn Drogenfahnder des Landeskriminalamtes Niederösterreich haben sie in flagranti beim Suchtgiftverkauf in Liesing ertappt. Was folgte, waren ein spektakulärer Fluchtversuch, gigantische Sicherstellungen und insgesamt sieben Festnahmen.
Die Tarnung des in Ungarn produzierten Cannabiskrauts war perfekt: Die Schmuggelware wurde fein säuberlich in Schachteln mit der Aufschrift des Luxus-Labels Prada verpackt, in den slowenischen Lkw eines kroatischen Fahrers (47) verfrachtet und nach Österreich transportiert. Die Rede ist von mindestens 35 Kilo. In Wien wurde der „Stoff“ zu Geld gemacht.
Ermittler bei Durchsuchung fündig geworden
Am 3. Juni war aber Schluss damit: Drogenfahnder ertappten zwei mutmaßliche Dealer auf frischer Tat. Einer davon – ein 30-jähriger Mann – verlor völlig die Nerven und versuchte mit seinem Pkw die Flucht zu ergreifen. Dabei krachte er in drei Polizeiautos (enormer Sachschaden von 12.900 Euro). Bei der anschließenden Hausdurchsuchung der Beschuldigten fanden die Ermittler Folgendes: 8,2 Kilo Kokain, 21 Kilo Cannabiskraut, eine Cannabisanlage mit 150 Stück Cannabispflanzen (getrocknet etwa 3,2 Kilogramm Cannabiskraut), 103.000 Euro Bargeld und zwölf Kilo Silbermünzen im Wert von etwa 6000 Euro.
Insgesamt vier Tatverdächtige wurden festgenommen – von diesen wurde der 30-Jährige bereits zu einer Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten rechtskräftig verurteilt und der 27-Jährige zu einer teilbedingten Haftstrafe von 18 Monaten. Auch für weitere drei Männer (darunter der Lkw-Fahrer und zwei Abnehmer) klickten die Handschellen.
Sandra Ramsauer, Kronen Zeitung